Offizielle Katalog-Modellbezeichung von Tigra: Tigra 243 Oro EX
Jemand hat hier in den fernen Siebzigern nichts dem Zufall überlassen und sich ein Rennrad erster Güte von Tigra zusammenstellen lassen. Schweiz, England, Frankreich, Japan und Italien sind in diesem Schmuckstück offensichtlich äusserst durchdacht und selektiv vereinigt.
Jemand hat hier in den fernen Siebzigern nichts dem Zufall überlassen und sich ein Rennrad erster Güte von Tigra zusammenstellen lassen. Schweiz, England, Frankreich, Japan und Italien sind in diesem Schmuckstück offensichtlich äusserst durchdacht und selektiv vereinigt.
Der in der Schweiz herstellte Rahmen ist aus britischen Reynolds-531-Rohren, die Muffen in Chrom gehalten, wie üblich bei Tigra Professionnel-Rädern.
Dazu Simplex mit Mafac zu kombinieren liegt für Frankophile noch nahe, dann aber Vorbau und Lenker von Cinelli (und nicht etwa von, sagen wir mal, Belleri) zu nehmen und für einige ausgesuchte Teile noch auf Shimano Dura-Ace zurückzugreifen und schliesslich den bei drei verschiedenen Komponentenherstellern den gleichen Goldton zu treffen, weist auf eine souveräne Virtuosität hin. Die Simplex-Schalthebel sind die berühmte Retrofriction-Konstruktion, damals das Beste seiner Art, gern auch auf italienischen Profirädern statt Campa-Schalthebeln montiert - hier aber nicht in der häufigeren Ausführung mit Aussparung, sondern mit dem schönen Simplex-Logo, noch dazu in Goldton gehalten. Das Schaltwerk ist wohl der zweitletzte Simplex Prestige Super LJ (SLJ 5000 vermutlich), ebenfalls in Gold - meiner Meinung nach das schönste Simplex-Schaltwerk. Bei genauer Betrachtung ist zu erkennen, dass es sich Monsieur Lucien Juy von Simplex nicht hat nehmen lassen, sich namentlich auf den Schraubenköpfen zu verewigen... etwas extravagant, aber ich kann es ihm eigentlich nicht verübeln. Seltene Mafac 2000 Mittelzugbremsen, ebenso gülden wie die Bremshebel, runden den französischen Teil ab. Die Kurbel ist eine frühe Dura-Ace von Shimano, ebenso der vordere Umwerfer. Für weiteren, über Cinelli hinausgehenden Hauch Italianità sorgen schliesslich der Selle San Marco Supercorsa-Rennsattel und die Campagnolo-Ausfallenden.
Rahmenhöhe 56.5 italienisch bzw. 58 deutsch gemessen.
Verkauft.
Wers verpasst hat und auf seltene Edel-Rennräder aus Helvetien steht, wird hier fündig.
Update vom 20. Feb 2014 - Verpasst? Gibt's tatsächlich noch einmal.
Rahmenhöhe 56.5 italienisch bzw. 58 deutsch gemessen.
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Update vom 20. Feb 2014 - Verpasst? Gibt's tatsächlich noch einmal.
