Montag, 2. Juli 2012

La Mazza Pazza - Singlespeed-Einzelstück mit Rennherz









"So I wandered through my playing cards" - und wie Colner und Confente entschied sich auch Mazza fürs Pique-Symbol, sprich für die Schaufel. So sind die schönen Muffen entsprechend ausgeschnitten und das Pique-Logo ziert auch das Steuerrohr. Colnago und De Rosa teilen ebendiese Symbolik-Leidenschaft, Girini war da schon etwas (nach)lässiger bei der Umsetzung. Einzig nach einem Karo-Pendant suche ich noch. Vielleicht müsste ich Diamant aus der DDR bemühen. Gar alle vier Symbole auf einmal kriegt man schliesslich bei Ciöcc in der Nähe von Bergamo. Ein ausgesuchtes "Iper Ciöcc", Massanfertigung von 1979, wird an dieser Stelle übrigens bald für Furore sorgen, doch davon später...
Wieso aber diese Kartenspiel-Fixation bei den Velobauern? Ist sie ein Eingeständnis, dass Siege an den grossen Rundfahrten ein Produkt des Zufalls sind?
Doch wenden wir uns diesem Mazza im Besonderen zu. Nach Angaben des früheren Eigentümers wurde es - damals freilich als astreiner Renner aufgebaut mit EDCO-Competition-Komponenten - professionell für Rennen eingesetzt. Welch Pedigree und welche treffliche Voraussetzung für den Bau eines wahrlich schnellen Singlespeed-Flitzers. Ich nenne seine Erscheinung "fröhlich-aggressiv". Dass sich das "pazza" im Titel auf die Farbgebung bezieht, dürfte klar sein. Mit etwas Schwarz an Sattel, Griffen, Hebeln und Kurbel bekommen aber auch diese Farben von (ungefähr) anno 1990 Bodenhaftung. Ein hochwertiger leichter Stahlrahmen der Grösse 57 ermöglicht Piloten so zwischen 174 und 184 flugs - und auf einem neuwertigen Selle San Marco Rolls sitzend - den Aufenthaltsort zu wechseln.

Verkauft.